hier der grund, warum ich in den letzten tagen so säumig war mit dem kalender: ich musste mich doch mental auf das vorbereiten, was ihr auf diesem bild sehen könntet, wenn ihr es sehen würdet: das Julia Hummer Konzert in weimar.
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ach, wie sehr wir uns doch immer wieder auf den Nikolaus freuen :-)
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das ist der wunderbare blick aus meinem carrel in der anna-amalia-bibliothek, wo ich derzeit tag und nacht verbringe.
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die frage ist jetzt nur, wie ich das nächste woche mit den kerzen mache. hinweise werden gerne entgegen genommen.
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- Advent erlaubt außerdem jenen, die glauben, dass hinter jeder Tradition transzendentale Signifikanten, phallische Mütter oder einfach: Restauration wie tausendjähriger Muff sich aufgestaut hat, all das unter zentimeterdicken Puderzuckerdecken zu begraben und herzlich in ihren fetten Stollen zu beißen, auf dass ihnen der Appetit nach altbackenen Ritualen für die nächsten Monate vergehe.
- Advent ist lehrreich. Man lernt zählen: erst eins, dann zwei, dann drei dann vier. Man lernt Vergessen, denn wer das »dann« nicht wieder vergisst, wird sich im neuen Jahr im Matheunterricht sehr wundern. Man lernt Malen: jeder kennt die Ikonografie des Selbstgebastelten: Sterne, die aussehen wie Unfallräder, Zweige von Bäumen über deren botanische Herkunft man nichts wissen möchte und zwischendrin Geschenkpackungen, die so groß sind, wie man sie selbst bekäme, aber nicht Geld genug hat, sie selbst zu verschenken. Man lernt die praktische Seite der Bulimie: würde man die überall angebotenen Süßigkeiten essen, müsste das ganze Weihnachtsgelder in weitere Hosen investiert werden. Und schließlich: für einen Moment glaubt man, man hätte mal singen gelernt, aber ich kann Euch versichern: nur weil man ›diese spezielle Gefühl‹ im Herzen hat, sollte man tunlichst vermeiden es mithilfe der Stimmbänder in die Welt zu bringen. Denn noch sind nicht alle taub geworden.
- Das eigentlich schöne am Advent ist natürlich, dass er für jeden etwas bietet. Wer liebe Menschen um sich herum hat, kann und soll sie beschenken, wer keine hat, der kann sich immerhin alle 20 Meter an einem der Glühweinstände besaufen, bis seine Nase so rot ist, wie die vom Nikolaus und ihn dann zumindest die Kinder für einen kurzen Moment ehrfürchtig lieben.
- Advent heißt aber und vor allem auch: man freut sich irgendwie, dass man sich mitten in der Woche hinsetzen kann, einen völlig sinnlosen Text verfasst und das nur für seine lieben Freunde tut, die ihn vielleicht irgendwie mitbekommen. Es stellt sich ein Gefühl ein, das man vorläufig als »warm um’s Herz werden« bezeichnen könnte. Vielleicht nicht nur beim Schreiber dieser Zeilen :-)
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8 Gedanken zum Beginn der Adventszeit
- Warum ich hier ausgerechnet acht Gedanken zu jenem Fest vorbringen will, das als Höhepunkt des Jahres zugleich den Niedergang des selben einleitet, weiß ich nicht. Vermutlich liegt das an einer typisch weihnachtlichen Zwangsvorstellung, von der man sich auch im Rest des Jahres nur kaum frei machen kann: Originalität. Zwei Gedanken wären zu wenig und würden sich als binare Opposition auffassen lassen. Drei Gedanken: der Vater, der Sohn, der heilige Geist? Vier Gedanken wäre wegen der vier Advente zu nahe liegend. Bei fünf ist ein Rad zu viel am Wagen. Am sechsten ist Nikolaus, das muss also noch warten, sieben Tage dauerte Gottes Schöpfung und ausgerechnet jetzt christliche Symbolik zu bemühen wäre so einfallslos, wie im Goethejahr nach Weimar zu fahren. Also acht.
- Schon bei diesem zweiten Punkt frage ich mich, wie ich jemals acht kluge Gedanken hier unterbringen will. Liest eh keiner. Und witzig dürfte es dann auch nicht mehr werden. Ich sollte doch streichen.
- Eigentlich ist immer Advent: irgendwann geht es los und man weiß: aha, jetzt geht es also los. Ich muss also noch dieses und jenes tun, der Countdown läuft und plötzlich regiert der Konjunktiv über alle guten Vorhaben: ich müsste eigentlich, ich sollte morgen anfangen, wenn nicht … dann hätte ich heute die ersten dreißig Seiten gelesen. Und dann kommt auf einmal das, wovor man sich, in Anbetracht eines messbare Sicherheit vorgaukelnden Countdowns sicher glaubte: Doomsday. Der Himmel stürzt über der Erde zusammen, man bereut plötzlich alle Sünden, gelobt, dass es so nie wieder vorkäme und fragt sich, wie es auf einmal schon so weit sein könnte, es hätte doch eben erst angefangen. Irgendwie kriegt man es dann doch noch fertig und hofft, dass die Beschenkten nicht merken, dass das Geschenkpapier an der Power-Point-Present-ation nur vor lauter Angstschweiß klebt.
- Advent ist Karneval für heimliche Kostümfetischisten, denen ihr Hang zu ausgeprägten Verkleidungen peinlich ist. Sie verhängen deshalb hier Haus mit blinkenden, glitzernden, stechenden, duftenden Pseudoreliquien, die von ferne an Zeiten gemahnen, in denen Gold noch etwas bedeutete und können all das unter dem ehrenvollen Titel der Traditionsliebe verbuchen, was sie sonst als Kitschfanatiker diffamieren würde.
die zweite hälfte gibt’s dann morgen :-)
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die weihnachtszeit kann erst offiziell eröffnet werden, wenn man im schnee gewesen ist. bitte sehr.
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liebe kinderinnen und kinder,
da morgen wieder die weihnachtskalender-zeit beginnt, werde ich für euch, und vor allem für jene, die tagtäglich auf mich verzichten müssen, weil sie oder ich in der fremde weilen, in den kommenden 24 tagen bis weihnachten täglich einen eintrag hier hinterlassen, der als mein beitrag zum warten auf die bevorstehende völlerei und schenkerei zu betrachten ist.
freut euch!
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Oscar Wildes abgeknutschtes Grab, nur für den Wendli!!!
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… wenn sonst schon keiner was sagt. Denn wenn man angesichts der von höchster Stelle verordneten Gute-Laune-Kampagne schon weiß wer man nun ist – bitte wählen Sie zwischen Max Schmehling und Konrad Adenauer oder VW –, dann wünscht man sich ja zumindest Kommentare von denen, die auch dann immer etwas sagen, wenn es eigentlich schon nichts mehr zu sagen gibt. Nur eben jene – sie nennen sich ›Medienunternehmen‹ – hüllen sich in vornehmes Schweigen. Bis auf den offiziellen Pressetext zur »größten Social Marketing Kampagne in der deutschen Mediengeschichte« findet man in den Medien kein Wort zur Kampagne.
Aber das braucht es ja scheinbar auch nicht: schließlich sind wir ja jetzt alle Deutschland und wenn alle das Selbe sind, dann sind auch alle der selben Meinung und dann brauchen wir auch keine – ich setze es mal in Klammern (kritische) – Berichterstattung. Ja, was den Parteien bei der Regierungsbildung nicht gelingen will: im deutschen Blätterwald ist es längst, bzw. seit dem 26.09.2005, 19:53, Realität: alle sind sich einig, keine schießt mehr quer.
Das ist ja an sich keine schlechte Sache. Und schwerlich wird sich einer darüber aufregen können, dass wir uns in Deutschland lieber besser fühlen sollen. ›Ärmel hoch und Mauern einreisen‹, heißt die Botschaft und die Meinungsmacher haben es ja schließlich vorgemacht wie es geht. Eine schlechte Sache ist aber schon, wenn das deutsche Feuilleton in freiwilliger Gleichschaltung eine Kampagne schweigend gut findet, die schon durch ihren bloßen Namen (Social Marketing) in den 70er-Jahren die linken Denkerinnen und Denker auf die Palme gebracht hätte. Aber die Zeiten ändern sich eben.
Schließlich, und das nur zur Beruhigung, will man uns hier ja nichts verkaufen, schließlich geht es um uns, um unser aller Wohl. Aber vielleicht will man uns nichts verkaufen, sondern gleich uns verkaufen: auch wenn ›Du‹ die emotionalere Anrede ist, geht es darum, dass die Wirtschaft wieder brummen soll. So wie die Klofrau von nebenan jetzt die Zähne zusammenbeißen muss, soll sie dann bitte schön auch den Mund halten, wenn es den Konzernen wieder besser geht. Du bist doch selbst für dein Glück verantwortlich gewesen. Haste nichts draus gemacht? Pech gehabt!
Und auch wenn es so wäre, dass man uns nichts verkaufen wollte – allein der Hinweis auf die 30 Mio. Werbeetat lässt mich anderes ahnen –, dann müsste der Aufschrei noch größer sein. Denn dann wäre die Logik des Marketings, dessen Vokabular aus ›Kundenvorteil‹ und ›Consumer Enjoyment‹ besteht, tatsächlich aber die Gewinne steigern soll und sonst nichts, zur allgemeinen Logik einer Gesellschaft geworden. Wenn wir mit Verkaufsstrategien nichts mehr verkaufen, wenn sich die ehemalige vierte Gewalt im Land ungebeten und ungefragt zum Propheten mit Himmelfahrtslogik macht um eine neue Aufbruchsstimmung in Deutschland zu befördern, dann sollten vielleicht gerade die unterbezahlten Supermarktkassiererinnen und Bauarbeiter zeigen, dass ihr Himmel nicht so babyblau wie der Himmel über dem neuen ›Manifest‹ strahlt.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: auch mich nervt es, wenn mich frisch diplomierte Kommilitonen, die gerade für ein paar 100.00 EURO ein jahrelanges Universitätsstudium geschenkt bekommen haben, mit schmerzverzerrter Miene auf die Arbeitsmarktlage aufmerksam machen, obwohl ihre Chancen dort und international noch allemal besser sind, als die von etlichen Langzeitarbeitslosen ohne Qualifikation und Motivation.
Aber die tatsächliche Lage in Deutschland und für jeden einzelnen steht hier eben so wenig zur Debatte, wie diese schicke aber massiv ideologische Kampagne irgend etwas daran ändern wird. Diese Kampagne ist kein Wunder, sondern sie ist, was sie selbst sagt: eine riesige Werbeaktion, die der Wunschtraum eines jeden Marketingstrategen schlechthin ist: kostenlose Werbung auf allen Kanälen, traumhafte Reichweite und politisch korrekte, saubere Inhalte. Dieses »Wunder von Deutschland« ist der Idealfall des Marketing und keine Politik. Ob das Schweigen der Medien im Angesicht ihrer faktischen Selbstaufhebung durch Kommunikationsstrategen ein betäubtes mit verklärtem Blick oder ein vor Schreck ersticktes ist, werden wir hoffentlich hören, wenn die Feuilleton-Redaktionen an einem wunderbaren blauen Tag, in einem wunderbaren Deutsch-Land wieder auferstanden sein werden. Wenn!
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Gmäeß eneir Sutide eeinr elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige, was wcthiig ist, ist dsas der estre und der ltzete Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion sehten. Der Rset knan ttoaelr Bsinöldn sien, todzterm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das legit daarn, dsas wir nihct jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als Gnaezs.
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Ja juchu! Kuckt mal, was ich hier gefunden habe...
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Gräßliche Farb-Wahl. Ich möchte es bitte wieder depressiv!!
Das ham wir nu davon, wenn Demokratie auf dieser Seite herrscht!
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jetzt könnt ihr euch an diesen wunderbaren farben ergötzen. und style-veränderungen gibt es nur noch durch präsidialbeschlüsse oder volksbegehren. SO!
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Was ist das? Sieht aus wie ein Skelett!
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Gesucht wird Praktikant für Bildredaktion einer führenden deutschen Tageszeitung.
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ich hingegen habe mich nochmals bei unseren italienischen Waffenbruedern zum freiwilligen Dienst gemeldet. Ach du liebe Zeit, was schreibe ich da! Mit dieser Periode der gar nicht so fernen Vergangenheit scherzt man ja eigentlich nicht (hier in Italien zwar schon eher als in Deutschland, es gibt zum Bespiel im ganz normalen Bahnhofsbuchladen Mussolini-Kalender zu kaufen!) aber anscheinend hat dieses neue Design auch auf mich einen ganz negativen Einfluss. Ich fand die alte Gestaltung viel, viel, viel, viel besser. Austausch war ein viel besseres Motto als Fronttagebuch.
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Hallo zusammen. Freudige Gruesse von der Wolfsburg-Front. Ich halte mich seit gestern in meinem neuen Bunker auf. Auch wenn ich das erneuerte Design der Seite rundweg ablehne erliege ich doch dem neuen Duktus hier... Naja, Feld-Telefon gibts hier nicht, ich telegraphiere gerade ueber suendhaft teure GPRS Connection aber sonst werde ich es hier aushalten. Meine Mitstreiter habe ich noch nicht kennengelernt, die werden erst uebermorgen hier auftauchen.
Bis demnaechst, Robert
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