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Donnerstag, 23. Oktober 2003
möbel-museum?
andrewendler, 23.10, 17:42

heute war ich hier in utrecht bei ikea und mir fiel es wie schuppen von den augen: im grunde genommen gehe ich durch ikea wie durch ein museum. es gibt dinge, die verblüffen mich, es gibt dinge, an denen gehe ich achtlos vorbei und überall gibt es noch etwas neues zu entdecken. wenn man dann rauskommt, geht man noch einen kaffee trinken oder was kleines essen.

rietveldstoel

es gibt nur zwei unterschiede. 1) bei ikea bezahlt man am schluss und nur dann, wenn es einem gefallen hat. 2) bei ikea sieht man sich erst die sachen und dann die (preis)schilder an, während man im museum oft erst nachsieht, welcher name auf dem schild steht.

alles in allem fürchte ich fast, dass ich ikea den meisten museen vorziehe. denn mich nervt an museen, dass man sich auf einen ausgestellten stuhl nicht setzten darf, dass man im schlafzimmer eines königs nicht im bett liegen darf, dabei steht doch zu vermuten, dass der raum gerade vom bett aus seine wirkung erst voll entfaltet. bei ikea ist das anders: dort soll man überall hingehen, alles anfassen und sich drauflegen oder setzen.

und schließlich das beste. wenn ich im museum etwas toll finde, dann habe ich pech gehabt, weil es nämlich dort bleibt (außer natürlich ich kenne einen begabten kunstdieb). die ikea-kunst kann ich aber mit nach hause nehmen.

ikeacouch

und da viele, viele menschen das tun, und da auch alle das gleiche zu hause haben ist es eine geradezu warholsche kunst, die ikea vollführt. eine kunst der industriellen wiederholung und der benutzung.

ich muss es noch einmal wiederholen: ich ziehe ikea beinahe vor.

aber ich gehe doch nach wie vor auch ins museum, aber vielleicht auch öfter zu ikea.